Copa del Mundial

9. März 2020 0 Von Bandanar

Die Woche in Dzanga-Sangha war viel zu schnell vorbei, und heute mussten wir schon wieder zurück nach Bomassa in den Kongo. Das Boot war pünktlich abfahrbereit und neben den Hotelangestellten hatten sich auch unser Guide, unser Fährtenleser und sogar der örtliche Holzschnitzer versammelt um uns zu verabschieden. Mit an Bord waren diesmal noch drei Zentralafrikaner, so dass das Boot ziemlich gut beladen war.

Boot nach Bomassa

Die gesamte Fahrt von Bayanga nach Bomassa dauerte ungefähr drei Stunden, wobei es in diese Richtung nur einen für uns relevanten Stopp zum Erhalt des Ausreisestempels gab. In Bomassa angekommen, wurden wir vom üblichen Kommitee begrüßt.

Empfang in Bomassa

Das kleine Äffchen war heute besonders ängstlich und anhänglich, da andere Affen in der Nähe waren, und es in der Vergangenheit schon angegriffen wurde. Den frühen Nachmittag verbrachten wir also wie schon eine Woche zuvor Affen-hütend am Ufer des Sangha.

Kletterroutenbesprechung

Gegen 15 Uhr brachen wir schließlich zum Ort Bomassa auf, wo heute anlässlich des Weltfrauentags zwei Sportwettkämpfe (mit Frauenteams) stattfanden. Der erste Wettkampf war Gzango, ein ziemlich simples Hüpfspiel. Jedes Team besteht aus der gleichen Anzahl Personen. Gleichzeitig springen die ersten beiden jedes Teams in die Höhe und strecken beim Landen einen Fuß aus. Ist es bei beiden der gleiche, dann hat die eine gewonnen, ansonsten die andere. Wer verloren hat scheidet für diesen Durchgang aus, und die Nächste muss gegen die Siegerin des ‚Duells‘ anhüpfen. Und so geht es immer weiter. Eine Runde verloren hat eine Mannschaft, wenn alle ihre Teilnehmer ausgeschieden sind. Gefühlt wurden mindestens 20 Runden gespielt, was sich gut eine Stunde hinzog. Durch das ganze ringsherum und die Beigeisterung der Kongolesen wurde es aber nicht langweilig.

Eines der Gzango-Teams
Gzango, Bomassa
Gzango, Bomassa
Zuschauer beim Gzango
Fastfood, Bomassa


Das zweite Spiel zu Ehren des Tages war Fußball. Hier wurden wir ins ‚VIP Zelt‘ eingeladen um das Spiel zu verfolgen.

VIP Zelt

Und das war recht lustig, was auch an der Beschaffenheit des Platzes lag. Dieser wies Höhenunterschiede von gut einem Meter auf und war teils bis an den Spielfeldrand bebaut. Von einer angrenzenden Baustelle waren außerdem noch zwei Sandhaufen auf dem Platz, um welche herumgespielt wurde. Diese Tatsache störte aber niemanden und es spielten sehr ernsthaft Team Blau gegen Team Bunt. Es gab Schiedsrichter, Linienrichter und sogar einen Kommentator mit Megaphon. Das ganze Dorf war natürlich zum Zuschauen gekommen. Wie an den Trikots zu sehen war, waren die Mannschaften auch weltklasse besetzt: Ronaldo, Neymar, Messi – alle spielten heute in Bomassa. Einige hatten allerdings anscheinend ihre Schuhe vergessen und mussten barfuß spielen.

Fußballplatz
Fußballturnier, Bomassa
Teamvorstellung
Fußballturnier, Bomassa
Torjubel

Gespielt wurde zunächst zweimal 30 Minuten, nach denen es 1:1 stand. Besonders sehenswert war ein schönes Eigentor per Hochschuß. Nach der regulären Spielzeit gabs Elfmeterschießen, was mit netzlosen Toren, hinter welchen entweder der Regenwald beginnt oder eine Zuschauermeute versammelt ist, eigentlich nicht ganz so praktisch ist. Glücklicherweise hielt sich aber die Schußgewalt in Grenzen.
Gewonnen hat am Ende Team bunt, wofür es einen großen Pokal gab. Den kleinen Pokal auf dem Bild gab es für das Siegerteam des Gzango.

Pokale für Fußball und Gzango
Siegerehrung

Nach der Siegerehrung wurde gemeinsam gefeiert und mit den Pokalen triumphierend durchs Dorf gelaufen. Da nun mittlerweile Sonnenuntergangszeit war, hieß es für uns, wieder zurück zum Camp zu laufen, denn nach Einbruch der Dämmerung werden die hießigen Elefanten aktiver. Und einem solchen wollten wir auf dem Rückweg nicht begegnen.

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