Ein Nachmittag in Taschkent
Kurz nach 8 Uhr gaben wir unseren Mietwagen in Flughafennähe wieder ab und wurden zu diesem gebracht. Für so etwas planen wir immer gern etwas Zeitpuffer ein. Aber wie es dann eben ist, geht doch alles zügig. So hatten wir letztendlich zweieinhalb Stunden Zeit zu vertreiben, ehe es mit Uzbekistan Airways nach Taschkent ging.
Wir landeten pünktlich, die Einreise ging schnell, das Gepäck war schon auf dem Band und unser Fahrer wartete bereits. Die zwanzig Minuten Fahrt bis zum Hotel Usbekistan waren ganz lustig. Unser Fahrer sprach zwar kein Wort englisch, hat aber ständig in seine Übersetzungs-App gesprochen und uns dies dann englisch vorlesen lassen. Hauptsächlich ging es um usbekisches Essen, die Gebäude, an welchen wir vorbei kamen und natürlich den Hinweis, dass wir ihm jederzeit per WhatsApp Bescheid geben können, wenn wir einen Fahrer brauchen.
Gegen 14 Uhr waren wir nach einer kurzen Kaffeepause im Hotelzimmer dann auch schon wieder startklar für eine Stadtbesichtigung im Schnelldurchgang. Morgen gehts ja schon weiter nach Chiwa.
Unser erster Weg führte uns zur Metro, um mit dieser zum Chorsu Basar zu fahren. Metro fahren ist ein angenehmes Erlebnis in Taschkent. Die Stationen sind sehr opulent gestaltet, die Bahnen kommen teilweise im Zweiminutentakt und eine Fahrt kostet gerade mal 2000 Som. Das entspricht aktuell 14 Eurocent.
Am Basar angekommen, bot sich im Prinzip ein ähnliches Bild zum gestrigen Marktbesuch in Almaty. Der zentrale Teil ist in Taschkent allerdings in einem schöneren Gebäude untergebracht.
Angeboten wird natürlich mehr oder weniger das gleiche: Obst, Gewürze, Nüsse, Fleisch, Trockenfrüchte, … Aber wie schon gestern gesagt, wir verbringen gern einige Zeit in solchen Märkten. Angenehmerweise wird hier auch nicht aufdringlich versucht, einem etwas aufzuschwatzen.
Vom Basar aus ging es zu Fuß weiter, bis zum Hazrati Imam Komplex. Dies ist einer der wenigen historischen Orte, welche nach einem Erdbeben in den 60ern erhalten geblieben ist. Irgendwie landeten wir aber in den kleinen Gassen der nur noch aus einfachen Wohngebäuden bestehenden Altstadt vor der riesigen Baustelle des anscheinend schon seit vielen Jahren im Bau befindlichen, aber nahezu fertig gestellten islamischen Zentrums. Das Gebäude sah beeindruckend aus. Die Tatsache auf einer staubigen Straße bei 33 Grad an einem Bauzaun nicht weiter zu kommen, war weniger schön.
Glücklicherweise erkannte ein netter Usbeke unser „Problem“ und nahm uns kurzerhand mit seinem Auto ein paar hundert Meter mit. Kurz darauf waren wir schließlich am Ziel. Der Hazrati Imam Komplex besteht aus verschiedenen Gebäuden, wie Moscheen und Madrasen, welche sehr eindrucksvoll anzusehen sind. Einen solchen Baustil hatten wir bisher noch nirgendwo live gesehen.
Von hier liefen wir schließlich wieder zurück bis zur nächsten Metrostation und fuhren bis zur Westseite des Kashgar Parks.
Durch diesen spazierten wir schließlich wieder zurück zum Hotel, wobei wir noch einige Fotostopps an Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung einlegten.
Ein Abendessen to-go organisierten wir uns an einem Falafel-Stand in der Fress- und Vergnügungsmeile des Parks. Essen wollten wir dieses dann schließlich lieber in unserem Zimmer im 14. Stock mit Blick auf den Sonnenuntergang.