Ein Vulkan und viele Wasserfälle
Ganz zeitig am Morgen hatten wir erstmal Besuch auf dem Balkon. Wir blickten aus dem Bett hinaus auf den Balkon und ein Nasenbär blickte hinein. Da es nichts zu holen gab, war er aber auch recht schnell wieder verschwunden.
Die Peace Lodge liegt nicht weit entfernt vom Vulkan Poas. Aber wir waren uns nicht ganz sicher, ob wir tatsächlich zum Aussichtspunkt auf diesen hinauf fahren wollen. Nach aktuellen Regelungen, zumal in der Regenzeit, ist dies ein ziemliches Lotteriespiel. Man muss Tickets für ein festes 20-Minuten-Zeitfenster vorab online reservieren. Dummerweise ist es schwer abzuschätzen, ob man zu dieser Zeit dann auch etwas vom Krater sehen wird, oder ob dieser von Wolken verdeckt ist. Seit dem Aufstehen und während des Frühstücks hatte ich regelmäßig die Bilder einer Webcam der Universität von Costa Rica, welche auf den Krater gerichtet ist, gecheckt. Und jedesmal gabs nur eine graue Nebelwand zu sehen. Also machten wir andere Pläne für den Tag, bis plötzlich kurz vor 9 Uhr bei einem letzten Blick der Krater in der Webcam zu sehen war. Jetzt hieß es schnell sein: online Tickets für 9:40 Uhr buchen, Baby schnappen und los ging es. Die von Google angegebenen 31 Minuten Fahrzeit wurden um fünf Minuten unterboten und wir waren pünktlich auf dem Poas. Hier interessierte nur Niemanden mehr die exakt gebuchte Zeit und auch die 20-Minuten-Begrenzung spielt keine Rolle mehr. Es wurde lediglich kontrolliert, ob man Tickets gebucht hat und vor Ort hätte es auch tatsächlich keine gegeben. Die Eile hatte aber ihr Gutes, denn als wir am Aussichtspunkt über den Kratersee ankamen, war dieser perfekt zu sehen und hinter den Hängen des Poas lugte sogar noch etwas blauer Himmel hervor.
Nachdem wir genug vom Krater gesehen hatten, wanderten wir noch kurz die 800 m zur etwas höher gelegenen, sogenannten Lagune (auf ca. 2700 m). Diese lag zunächst in den Wolken, war aber nach kurzer Zeit ebenfalls perfekt zu sehen.
Besser hätte es nicht laufen können. Als wir auf dem Rückweg wieder an der Krateraussicht vorbei kamen, hingen schon die ersten Wolken im Weg.
Gegen Mittag waren wir schließlich wieder in der Lodge, wo ich erstmal für eine Weile mein Glück mit Kolibrifotos an unserer Futterstelle auf dem Balkon versuchte:
Die Peace Lodge befindet sich auf dem Gelände der La Paz Waterfall Gardens. Diese Anlage besteht im Prinzip aus zwei Bereichen. Es gibt zum einen einige Tiergehege: eine große Vogelvoliere, ein Schmetterlingshaus, ein Haus mit Fröschen, eine Anlage für Affen und eine für Raubkatzen. Dies liegt alles schön eingebettet in einer tropischen Gartenanlage. Im zweiten Abschnitt führt ein befestigter Wanderweg an fünf Wasserfällen vorbei durch den Regenwald. Als Tagesbesucher bezahlt man hierfür happige 50 Euro pro Person. Als Gast der Lodge darf man ohne zusätzlichen Eintritt in die Anlage. Und genau da verbrachten wir einen Großteil des Nachmittags. Besonders die Wasserfälle waren spektakulär, was vielleicht auch an der aktuellen Regenzeit liegt.
Aber auch einige Teile des „Zoos“ waren schön gemacht. Besonders das begehbare Tukangehege und der sehr aktive Jaguar haben uns gefallen.
Den Rest des Tages verbrachten wir schließlich in verschiedenen Swimming- und Whirlpools. Wäre ja schade, diese ungenutzt zu lassen.