Richtung Regenwald
Wir hatten die letzten neun Tage tatsächlich in keiner der vier Unterkünfte Internet, nicht mal Mobilfunkempfang. Demnach geht es jetzt zeitversetzt weiter:
Heute starteten wir unsere neuntägige Tour in den Manu Nationalpark. Fünf Uhr wurden wir von Guide, Fahrer und Koch abgeholt und los ging die Fahrt.
Unsere ersten Stopps hatten allerdings noch nichts mit Regenwald zu tun. Zunächst hielten wir nach ungefähr zwei Stunden Fahrt an einigen Grabstätten der Prä-Inkaazeit nahe Huancarani.
Von hier fuhren wir ein kurzes Stück weiter bis in das Städtchen Paucartambo. Wir spazierten kurz durch den Ortskern, wo heute Sonntagsmarkt stattfand und kehrten anschließend zum Frühstück in ein Mini-Restaurant ein.
Waren wir bis hierher noch in den Anden auf über 3000 Metern unterwegs gewesen, ging es ab nun bergab. Nach nicht allzu langer Fahrt erreichten wir schließlich ein erstes Willkommensschild zum Manu Nationalpark.
Dieses ist jedoch etwas irreführend. Zwar beginnt hier tatsächlich der Nationalpark, jedoch kommt man noch lange nicht in dessen Kerngebiet. Stattdessen führt die Straße und anschließend ein Fluss noch hunderte Kilometer an dessen Rand in einer Art Pufferzone entlang. Diese wird ebenfalls als Manu NP bezeichnet. In ihr befinden sich jedoch auch Siedlungen und es darf in eingeschränktem Maße Landwirtschaft betrieben werden.
Das heißt aber nicht, dass es in diesem Gebiet keine Tiere zu sehen gibt. Wir folgten der Straße und kamen zunächst in die Höhenlage des Cloud Forest (Nebelwald).
Hier zeigte sich schon, dass wir mit unserem Guide, Rive, Riesenglück haben. Er ist im Regenwald aufgewachsen und begleitet diese Art von Touren schon seit 23 Jahren. Immer wieder ließen wir den Wagen vorfahren und legten Teile der Strecke zu Fuß zurück, wenn er der Meinung war im entsprechenden Abschnitt etwas Interessantes finden zu können. Und das klappte erstaunlich gut. Zunächst entdeckten wir so einige Quetzal Paare.
Als nächstes kam uns eine kleinere Tukanart vor die Linse, welche nur in solch hohen Regionen lebt.
Anschließend hatten wir noch das Glück einige Andenfelsenhähne beim Balztanz beobachten zu können. Diese Vögel sind aber auch schon ohne ihr seltsames Hüpfen und Gekreische kurios genug.
Zum Abschluss entdeckte Rive noch eine Gruppe Wollaffen, jedoch leider so weit entfernt, dass kein sinnvolles Foto möglich war. Irgendwann waren wir schließlich alle etwas geschafft vom langen Tag und wir fuhren zielstrebig zu unserer ersten Unterkunft der Tour, der Rainforest Lodge in Patria, auf nur noch 700 Metern Höhe.