Walgesang
Der hauptsächliche Grund, weswegen wir schon immer mal nach Französisch Polynesien wollten, ist recht groß und lebt im Wasser: Buckelwale. Diese haben wir zwar schon mehrfach gesehen, allerdings nur vom Boot oder Flugzeug aus. Hier ist es jedoch gestattet, mit diesen Tieren zu schnorcheln und genau das war für heute geplant. Da wir keine Lust auf Gruppenschnorcheln hatten, haben wir eine private Tour mit Tahiti Shark Expeditions für den Vormittag organisiert.
Pünktlich um 8 Uhr wurden wir mit dem Boot am Strand abgeholt. Zunächst gab es ein kurzes Briefing, wie wir uns unter Wasser bei den Walen zu verhalten haben und uns wurde noch so einiges aufgezählt, was wir heute eventuell noch so sehen könnten: Delfine, Hochseehaie, Schildkröten. Nebenbei bemerkte unser Guide allerdings auch, dass wir heute sehr viel Glück haben müssten, um mit einem Wal zu schnorcheln, denn das Wetter war alles andere als optimal dafür. Es war sehr windig und dementsprechend gab es außerhalb der Lagune ziemlich hohe Wellen, was die Suche nach den Tieren deutlich erschwert. Um ehrlich zu sein, hatte ich in diesem Moment die Wale für heute abgeschrieben.
Erster Stopp sollte an einer Stelle sein, wo häufig Haie zu finden wären. Kurz bevor wir da ankamen, entdeckte unser Guide jedoch einen Wal. So wurde natürlich erstmal Kurs in diese Richtung genommen. Um uns herum waren sogar mehrere Tiere, hin und wieder waren deren Fontänen zu sehen, manchmal Flossen und einmal sprang eines der Tiere nahezu vollständig aus dem Wasser. Alleine das war eigentlich schon ein Highlight. Da die Tiere allerdings ständig in Bewegung waren, war es nicht sinnvoll sich zu ihnen ins Wasser zu begeben. So warteten wir geduldig ab. Irgendwann meinte unser Guide, dass eines der Tiere mehr oder weniger immer an der selben Stelle auf- und wieder abtaucht und wir unser Glück versuchen sollten.
Nach dem Sprung ins Wasser erlebten wir eine Überraschung. Zwar sahen wir den Wal nicht, aber wir konnten seinen Gesang deutlich hören – einfach unbeschreiblich. Zielstrebig wurden wir nun zu dem Tier gelotst, was gerade abgetaucht war und nur sehr schemenhaft tief unter uns zu erkennen war. Da ein Wal ja aber nunmal irgendwann zum atmen nach oben kommen muss, hieß es einfach abzuwarten. Also ließen wir uns einfach auf den Wellen treiben, lauschten dem Walgesang und hofften, dass das Tier genau hier nach oben kommen würde. Und genau so war es auch. Die Umrisse des immer größer werdenden Tieres wurden immer deutlicher sichtbar und plötzlich war das riesige Tier auf gleicher Höhe vor uns. Nach wenigen Augenblicken tauchte er allerdings schon wieder ab und das Spiel begann von vorn. Beim zweiten Auftauchen, kam der Wal nun noch deutlich näher (ca. 5 – 10 m) an uns heran.
Nachdem das Tier erneut abgetaucht war, sahen wir, dass nun mittlerweile acht weitere Boote um uns herum waren und wir beschlossen erstmal weiter zu fahren. Mit dem soeben erlebten waren wir sowieso schon glücklich. Weiter ging die Suche nun die gesamte Westküste Mooreas entlang.
Leider bot sich aber keine weitere Gelegenheit zur Walbeobachtung. Dafür konnten wir noch kurze Zeit mit Delfinen schnorcheln; unser Guide entdeckte mehrere Wahoo (ein recht unspektakulärer Fisch), wovon er hin und weg war – muss also irgendwas besonderes sein und am Ende konnten wir noch mit Schildkröten schwimmen.
Leider waren die vier Stunden, für welche wir das Boot gemietet hatten, viel zu schnell vorbei.
Am Nachmittag ließen wir es etwas ruhiger angehen. Wir spazierten einfach nur die Hauptstraße entlang und statteten einigen Souvenirshops einen Besuch ab. Mit Perlen können wir allerdings nicht allzuviel anfangen und die zugegeben sehr schönen Holzschnitzereien stammen tatsächlich von hier und nicht aus Indonesien, was zur Folge hat, dass diese extrem teuer sind. So blieb es beim obligatorischen Souvenir T-Shirt.
Am späten Nachmittag begaben wir uns schließlich an den Strand und warteten einmal mehr den Sonnenuntergang ab.