Der letzte Tag im Dschungel
Der Morgen begann mit einem Diebstahl. Wir waren durch einen Waran abgelenkt, welcher am Ufer des kleinen Bachs am Rande der Campsite entlang lief. Und schwupps, die Schokokekse mit Vanillezucker waren weg – flink weg geschnappt von einem der Makaken, welche schon die ganze Zeit während unseres Frühstücks auf ihre Chance gewartet hatten.
Der Verlust war zu verschmerzen, denn wir wurden hier sowieso viel zu sehr gemästet. Wir nutzten die Gelegenheit gleich noch für einige Makakenfotos, ehe es ohne große Eile in den Wald auf weitere Tiersuche ging.
Ungefähr sechs Stunden waren wir wieder in schweißtreibendem Bergauf Bergab unterwegs. Aber auch am dritten Tag gabs noch Neues zu entdecken. So hatten wir endlich die Gelegenheit, einen Hornvogel gut zu sehen. Das Gekrächze sowie der laute Flügelschlag der großen Vögel waren zwar schon oft zu hören gewesen, aber immer hatte bisher das dichte Blätterdach den Blick versperrt.
Ein weiterer Neuling auf unserer Tour war eine Landschildkröte, welche gut getarnt mitten auf dem Weg lag und fast unter einen Fuß unseres Guides geraten wäre.
Und auch was Orang Utans angeht gabs etwas Neues. Noch hatten uns Jungtiere gefehlt und genau diese bekamen wir gleich zweimal zu Gesicht. Das erste Baby war erst wenige Monate alt und klammerte sich noch ununterbrochen an seine Mutter.
Der zweite kleine Affe war mit ungefähr zwei bis drei Jahren schon deutlich agiler und turnte wild um seine Mutter herum, die eigentlich nur ausruhen wollte.
Kurzzeitig wurden wir von dieser noch aus der Nähe beäugt, waren aber anscheinend doch uninteressant und wurden schnell wieder mit Desinteresse von Affenseite bestraft.
Im Laufe des Nachmittags erreichten wir schließlich wieder unseren Bungalow im On the Rocks. Und genau dort blieben wir dann auch. Etwas Erholung bei frischem Melonensaft war nach den schweißtreibenden zweieinhalb Tagen dringend nötig. Kurz vor dem Abendessen wurde uns dann nochmal bewusst, welches Glück wir mit dem Wetter gehabt hatten. Während der gesamten Tour gab es keinen Tropfen Regen, für die paar Stufen zum Restaurant brauchten wir nun aber Ponchos, denn es hatte ein heftiger tropischer Regenguss eingesetzt.