Der Löwenfelsen
Den Vormittag widmeten wir uns der Sehenswürdigkeit von Sigiriya, dem Löwenfelsen. Im fünften Jahrhundert befand sich auf diesem der Palast von König Kasyapa, von welchem noch einige Ruinen zu sehen sind. Da ich weder Wikipedia noch den Reiseführer abtippen will, spare ich mir mal weitere historische Ausführungen. Für ein stattliches Eintrittsgeld von 30,- Dollar pro Person lässt sich der gesamte Komplex besuchen.
Nach Überqueren der Überreste einer Mauer und eines Wassergrabens, spaziert man zunächst durch mehrere Wassergärten, von welchen noch die Ruinen der Becken übrig sind.
Irgendwann durchquert man ein Felsentor, hinter welchem der Weg nun stetig aufwärts führt. Einige Schilder geben wichtige Tipp, indem sie vor Wespen warnen oder mit Handschellen drohen.
Nach dem ersten Anstieg erreicht man ein Plateau, von welchem aus die eigentliche Besteigung des Felsens erfolgt. Diese beginnt, indem man durch die noch verbliebenen Vorderpfoten einer ehemals gigantischen Löwenstatue schreitet.
Von hier geht es über teils etwas abenteuerliche Treppen- und Stegkonstruktionen nach oben.
Von unten sieht der Felsen gigantisch aus, letztendlich sind aber doch nur 300 Höhenmeter zu überwinden, was recht schnell geht. Der andauernde Wind machte auch die Hitze erträglich. Oben angekommen sind noch einige Überreste des Palastes sowie diverser Schwimmbecken zu sehen.
Ein ganz klein bisschen erinnerte der Gipfel an Machu Picchu. Ein weiteres Highlight ist der Ausblick auf das weite Grün rundum.
Im Reiseführer wurde vor Touristenmassen ‚gewarnt‘ und wir waren hier zur wahrscheinlich besucherreichsten Zeit am Vormittag, aber wie alles andere bisher auf der Reise, war auch der Felsen recht spärlich besucht.
Der Abstieg erfolgt zunächst wieder zurück bis zu den Löwentatzen und folgt von dort einer weiteren, abenteuerlichen Stegkonstruktion.
Diese führt zunächst zur Spiegelmauer, an welcher sich 1400 Jahre alte Inschriften befinden. Das nächste Ziel sind die über eine Feuerleiter zu erreichenden Wolkenmädchen, ein 1500 Jahre alte Felsgemälde. Hier herrscht striktes Fotografieverbot und auch das Stehenbleiben ist untersagt. Man kann die Runde an den Bildern vorbei aber mehrfach drehen.
Von hier ging es schließlich wieder hinab, vorbei an einigen weiteren Ruinen und kleinen Höhlen.
Danach führt der Weg an vielen Souvenir- und Verpflegungsbuden vorbei zum Ausgang. Insgesamt haben wir drei Stunden für die Besichtigung gebraucht, welche unsere Erwartungen tatsächlich übertroffen hatte.
Nach einem Stopp für frische Fruchtsäfte im Zentrum, schlossen wir noch einen ausgedehnten Spaziergang an. Zunächst führte uns der Weg zu den Ruinen der Ramakele Stupa und weiter zum 1,5 km entfernten Kayanwala Reservoir, welcher einen Blick über Lotosblumen zum Felsen bietet.
Es war zwar um die Mittagszeit etwas heiß, aber insgesamt war die Runde durch das ländliche Gebiet mit den vielen Reisfeldern ganz nett. Außerdem entdeckten wir noch einige Echsen, einen großen Waran und als ganz besonderen Höhepunkt, direkt am Wegesrand eine Kobra.
Nach der anschließenden, nachmittäglichen Poolpause und dem Affen-Watching in der weitläufigen Hotelanlage machten wir uns 17:30 Uhr schließlich nochmal mit dem Tuktuk auf den Weg zum Sam Popham Arbboretum, wo sich bei einer abendlichen Tour die heimische, nachtaktive Tierwelt beobachten lassen soll.
Damit waren wir allerdings weniger erfolgreich. Zwar ließen sich die Loris, auf welche wir es speziell abgesehen hatten, kurz hören und für einen Moment bekamen wir sie auch zu Gesicht, für ein brauchbares Foto reichte das aber nicht aus. Das gabs nur von einer Gruppe Fledermäuse, welche in einem Verschlag nahe am Eingang lebt.