Ein affiges Bergauf Bergab
Vor der dreitägigen Trekkingtour war erstmal Umräumen angesagt. Aufgeteilt werden musste in das Gepäck, was im On the Rocks blieb, das, was wir den Trägern mitgeben wollten, welche die Camps vorbereiten und das, was wir während des Tages brauchen. Mit Kameras, Fernglas, Wasser, Regenponchos und weiterem Kleinkram kamen dann auch für letzteren Teil einige Kilo zusammen, welche bergauf bergab durch den Busch bugsiert werden mussten.
Pünktlich 8:30 Uhr starteten wir mit unserem Guide Ling, mit welchem wir bereits vor acht Jahren super zufrieden waren zur Affensuche. Und schon in der Kautschukplantage direkt hinter unserer Unterkunft waren wir erfolgreich. In einem der Bäume kletterte ein Orang Utan und ließ sich Baumpilze schmecken.
Die Sichtung so nahe am Ort sprach sich anscheinend schnell rum und wir waren nicht lang allein. Nachdem wir die ersten Bilder im Kasten hatten, verließen wir das Treiben und passierten die Grenze des Gunung Leuser Nationalparks. Es dauerte auch gar nicht lange und schon trafen wir auf den nächsten Orang Utan.
Nachdem wir auch hier schon wieder viel zu viele Bilder gemacht hatten, bekam unser Guide den Hinweis, dass vor dem Nationalpark ein großes Männchen gesichtet wurde. Also gings wieder zurück, denn einen männlichen Orang Utan hatten wir noch nie in freier Wildbahn gesehen. Das Tier zu entdecken war nicht weiter schwer, denn die beobachtende Menschenansammlung war nicht zu übersehen. Nach einer Weile wurde es dem sehr beeindruckenden Tier dann anscheinend zu bunt. Er kletterte recht flink den Baum hinab und sorgte mit ein paar schnellen Schritten in Richtung der am dichtesten stehenden Beobachter für Panik und schließlich einen größeren Respektsabstand.
Langsam bewegte sich der Affe schließlich in Richtung Nationalpark, wohin wir ihm solange es möglich war, folgten.
Weiter ging es nun erstmal etwas zügiger tiefer in den Wald hinein, um die Tagestouristen endgültig hinter uns zu lassen. Die Wege hier sind extrem schlammig und es geht im Prinzip immer entweder steil bergab oder steil bergauf.
Umso willkommener waren da die beiden Picknickstopps des Tages. Beim ersten gabs eine reichliche Obstauswahl (Melone, Papaya, Orangen, Bananen). Beim zweiten gabs als Mittagessen Reis mit Ei und frittiertem Hühnchen aus dem Bananenblatt. An Tieren trafen wir noch auf einen Makaken, einen Pfau und einen ganz speziellen Orang Utan. Diesen hatten wir vor acht Jahren bereits im Babyalter auf dem Rücken seiner damals sehr bekannten, weil im Verhalten ziemlich eingenwillige, Mutter Mina fotografiert. Und er hat anscheinend gut gelernt. Mit einem schnelle Auftritt aus dem Nichts schnappte er sich die Bananen einer Gruppe, welche gerade beim Picknick war.
Wir beobachteten den Affen eine Weile und dann war es auch schon Zeit zum Camp weiterzugehen, welches wir schweißgebadet am späten Nachmittag erreichten.
Nach dieser Anstrengung kam ein erfrischendes Bad im Pool des nahen Wasserfalls sowie der relaxte Ausklang des Tages am Rand eines kleinen Urwaldbaches sehr gelegen.
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit bekamen wir sogar nochmal Besuch. Ein Siamang beobachtete uns aus sicherer Höhe.
Mittlerweile liegen wir unterm Moskitonetz und lauschen dem Lärm der Natur, denn Bach und Insekten sind unglaublich laut.