Gorillacamp Mondika

29. Februar 2020 0 Von Bandanar

Auch wenn wir das Gefühl hatten am Ende der Welt angekommen zu sein: ein kleines Stückchen weiter gehts noch. Für den Nouabale-Ndoki haben wir zwei permits zur Gorillabeobachtung gebucht. Und da sich die habituierten Gruppen nicht in der Nähe von Bomassa, sondern in der Umgebung des weiter im Wald gelegenen Camps Mondika aufhalten, mussten wir erstmal noch dahin. Den Vormittag nutzten wir aber erstmal für einen Spaziergang in der Umgebung. Wir begegneten einigen BaAka, ein Pygmäenvolk dieser Region, welche allerdings keine große Notiz von uns nahmen. Obwohl hier Touristen eine seltene Spezies sind (wir sind Nummer 3 und 4 dieses Jahr, im gesamten 2019 waren es 39) sind die BaAka die Anwesenheit der WCS Mitarbeiter gewohnt. Der Regenwald an sich und die vielen Hornvögel sind eigentlich schon sehenswert genug, noch spannender war auf dem Spaziergang allerdings, was wir zu hören bekamen. In weiter Entfernung war eindeutig das Gebrüll einer Schimpansengruppe zu vernehmen und geschätzt 50 Meter neben der Straße schien sich ein Elefant zu befinden. Aufgrund des dichten Unterholzes war von diesem allerdings leider (oder glücklicherweise) nichts zu sehen. Unbegleitet hatten wir aber ohnehin keine große Lust auf eine Elefantenbegegnung zu Fuß. Kurz vor 10 Uhr waren wir wieder zurück im Camp, packten unsere Ausrüstung für die nächsten zwei Tage in die kleinen Rucksäcke und schon wurden wir abgeholt. Zunächst fuhren wir eine halbe Stunde mit dem Pickup, bis es schließlich nur noch zu Fuß weiter ging. Mit Guide, welcher nur Französisch sprach, zwei Spurensuchern und zwei Trägern machten wir uns auf den Weg, zunächst recht zügig auf einem angenehmen Waldweg. Nach 2 km hieß es dann allerdings ab ins schlammige Wasser, denn der Weg hatte aufgehört und es ging in in einem bis zu kniehohen Wasserlauf weiter.

Wasserpfad, Bomassa – Mondika

Klingt schlimmer als es war, da dies immerhin für eine Abkühlung bei jenseits von 30 Grad und extremer Luftfeuchte sorgte. Nach einer halben Stunde hatten wir das Wasser hinter uns und der Rest war wieder relativ einfach zu begehender Waldweg. Nach insgesamt drei Stunden erreichten wir schließlich Mondika, erhielten eine Einweisung ins Camp, bekamen unser Zelt gezeigt, etwas zu Essen und Duschwasser in Eimern.

Mondika Camp
Zelt, Mondika
Dusche, Mondika Camp
Toilette, Mondika
Bach, Mondika

Den Rest des Nachmittags machten wir aufgrund der extremen Hitze einfach nichts, ein Tier hätte sich sowieso nicht gezeigt.
Nach Sonnenuntergang gabs noch eine sehr spezielle Veranstaltung. Unter den größten Baum des Camps wurde ein Plastikstuhl gestellt und darauf ein Laptop platziert. Ringsherum versammelten sich nach und nach die einheimischen Angestellten des Camps und wir gesellten uns einfach mal dazu. Schließlich begann jemand eine PowerPoint Präsentation über den richtigen Umgang mit Tierkadavern aufgrund der Gefahr von Ebola und Anthrax zu halten. Das Ganze war zwar in Lingala und wir haben kein Wort verstanden, aber ich habe schon schlechtere Vorträge gesehen und die Einheimischen waren auch voll bei der Sache.

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