Nächtlicher Besuch

14. September 2021 0 Von Bandanar

Tag 2 auf dem Weg in Richtung Manu Nationalpark. Zunächst ging es noch mit dem Auto weiter.

Hauptstraße in Patria
Saftladen in Patria

Nach dem Aufstocken unserer Vorräte auf dem Markt in Patria erreichten wir nach ungefähr einer weiteren Stunde einen Kolibrigarten. Dieser machte seinem Namen alle Ehre und die verschiedensten dieser kleinen Geschöpfe schwirrten hier umher. Wir könnten den ganzen Tag diesen kleinen Vögeln zusehen.

Kolibri
Noch ein Kolibri
Fliegender Kolibri
Besonderer Kolibri

Von hier fuhren wir, unterbrochen von einigen Fotostopps,

Hat schon bessere Zeiten erlebt
Madre de Dios
Regenwald

nur noch ein kurzes Stück weiter, bis wir die kleine Anlegestelle Atalaya erreichten. Hier wurde nun alles auf ein Boot umgeladen und mit diesem ging es auf dem Madre de Dios Fluss weiter.

Umladen aufs Boot

Gegen Ende der Trockenzeit ist dieser zwar noch immer sehr breit, größtenteils aber nur knöcheltief. Die verbleibende Fahrrinne ist recht schmal und so saßen wir öfter mal auf oder steckten gleich ganz fest, so dass das Boot wieder zurück geschoben werden musste. Beachtlich war außerdem die starke Strömung. Vor allem zu Beginn waren kleinere Stromschnellen zu überwinden.

Stromschnellen

Die ersten beiden Stunden auf dem Boot waren nass und kalt, was daran lag, dass der Himmel seine Schleusen öffnete und uns demonstrierte, warum Regenwald Regenwald heißt. Pünktlich zum nächsten Stopp, hörte es glücklicherweise auf zu regnen. Nahe dem Fluss gab es hier natürliche heiße Quellen.

Pause an den heißen Quellen
Heiße Quelle

Deren Wasser wurde in einen Naturpool geleitet, ebenso wie kühles Quellwasser auf der gegenüberliegenden Seite. Wir haben den warmen Bereich bevorzugt, um die Zeit bis zum Lunch zu überbrücken, welches unser Koch im Boot am Flussufer zubereitete. Nach dem Essen ging es noch zwei Stunden weiter auf dem Fluss bis zur Bonanza Lodge. Unser Zimmer hier war jedoch nicht das Ziel für diese Nacht. Nach einer kurzen Pause ging es von hier eine Stunde zu Fuß durch den Regenwald,

Unscheinbar und ungiftig

um unsere heutige Schlafstätte zu erreichen. Dies war eine ziemlich geräumige, überdachte Plattform mitten im Wald, von welcher sich eine kleine Lichtung mit mineralienhaltigem Schlamm überblicken ließ. Wir richteten uns häuslich ein, aßen unser gepacktes Abendessen und schon setzte die Dämmerung ein.

Aussichtsplattform am Clay Lick
Unser Nachtlager am Clay Lick
Hier fühlt sich Tapir wohl

Und nun hieß es: warten. Wir starrten gebannt für drei Stunden auf den Schlammpool vor uns und nichts passierte. Dann siegte die Müdigkeit. Aufgrund der Urwaldgeräusche war der Schlaf dann aber doch nicht so tief und wir bekamen immer mal mit, wie der Guide die Lichtung ausleuchtete. Gegen drei Uhr war es dann soweit, im Schlamm vor uns stand ein Tapir, der Grund weswegen wir hier waren. Im Halbschlaf beobachteten wir das Tier für ein paar Minuten, machten einige Fotos und schon verschwand es wieder im Unterholz.

Tapir

Wir dämmerten noch etwas vor uns hin, bis knapp eine Stunde später noch eines der Tiere auf der Lichtung erschien.

Noch ein Tapir

Als sich auch dieses im Wald verzogen hatten, hieß es nun kurz nach vier Uhr für uns: Aufbruch, denn wir hatten noch einen langen Tag vor uns. In der Dunkelheit liefen wir wieder zurück zur Bonanza Lodge,

Frosch
Sehr kleiner Frosch

wo wir eine halbe Stunde Duschpause hatten, ehe es gegen halb sechs schon wieder mit dem Boot weiter ging.
Wir folgten dem Madre de Dios bis zu dessen Zusammenfluss in den Manu River, auf welchem wir daraufhin stromaufwärts weiter fuhren. Frühstück und Mittag gab es im Boot, welches wir unterwegs nur zur Registrierung an der Rangerstation am Nationalparkeingang des Manu NP verließen.

Bereit fürs Willkommensvideo

Insgesamt waren wir an diesem Tag neun Stunden auf dem Wasser. Da kann auch die schönste Regenwaldlandschaft an den Flussufern etwas langweilig werden. Glücklicherweise gab es hin und wieder tierische Abwechslung in Form von Wasservögeln, Schildkröten, Capybaras, Aras, Tukanen und Klammeraffen.

Klammeraffe
Schmetterlinge am Ufer
Der Weg wird per Machete freigehackt
Rote Aras

Während unser Gepäck weiter transportiert wurde, verließen wir das Boot in der Nähe des Salvador Lake. Die letzten beiden Stunden vor Sonnenuntergang wurden wir auf einer kleinen schwimmenden Plattform auf diesem umhergerudert.

Salvador See
Sonnenuntergang am Salvador See

Das Ziel dabei war es, der hier heimischen Riesenotter-Familie zu folgen, welche fraßen, spielten und schließlich in ihrem Bau verschwanden.

Gruppe Riesenotter
Riesenotter
Fressende Riesenotter

Die letzte Aktivität des Tages war schließlich noch eine Nachtwanderung zu unserer, nur noch 2,5 km entfernten nächsten Unterkunft. Aufgrund der Trockenheit gab es jedoch außer wenigen Fröschen, einigen Spinnen und einer Schlange wenig zu sehen.

Netzbau
Grüner Frosch
Fotogener Frosch

Kurz vor 20 Uhr erreichten wir schließlich die Casa Matsiguenka, wo schon ein Abendessen auf uns wartete. Danach bezogen wir ziemlich erschöpft unsere spartanische Hütte und fielen hundemüde ins Bett.

Hauptsache ein Schild steht – interessiert aber keinen
Bungalow des Casa Matsiguenka

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